klein-Kunst mit GROSSEN Künstlern
klein-Kunst mit GROSSEN Künstlern

Dieter Thomas


 

Westerwälder Zeitung vom 09.12.2008

 

Dieter Thomas unterhielt in ELSOFF

 

Fans erlebten in der Lasterbachhalle einen gut aufgelegten Seniorenhippie

Kabarettist plauderte frei von der Leber weg.

 

In die Jahre gekommen ist Dieter Thomas. Das jedenfalls zeigte sein Kabarettabend in der Lasterbachhalle Elsoff. Alleine traute sich der Kabarettist aber nicht in den Hohen Westerwald. Also kam „Freddie mit ihm mit.

 

ELSOFF. Mit großer Wiedersehensfreude und riesigem Applaus wurde Dieter Thomas in der Lasterbachballe Elsoff von seinen Fans begrüßt. Alle waren der Einladung des Kulturvereins Lasterbach gefolgt, um Dieter Thomas in seiner neuen Rolle als „Seniorenhippie" zu erleben. Mit ihm auf der Bühne -ein Novum in der Kabarettszene - ein schwarz-brauner Terrier, der auf den Namen „Freddie“ hörte. Während Freddie sich auf einem samtroten Kissen ausruhen konnte, drehte sein Herrchen gleich von der ersten Minute auf und brachte die Lachmuskeln bis zum Schluss nicht mehr zum erliegen.

In seiner bekannten, liebevoll schnoddrigen Erzählweise im breitesten Hessisch begründete Dieter Thomas, warum er im hoben Alter nach 30 Jahren Kabarett nochmals auf die Bühnenbretter tritt, warum er als Reiseleiter bei den Hachenburger Seniorenreisen anheuern musste, schlägt einen Haken zu seiner geschiedenen Frau, warnt vor den zunehmenden Übergriffen der Tierwelt auf die Menschheit, um dann wieder zu der Stadt zurückzukommen, in der er geboren wurde und in der er als Messdiener gelernt hat, die Vorzüge des Weines zu genießen, nämlich Lüneburg.

Seine neue Identität - der Seniorenhippie - verzichtet weitgehend auf politische Reflexion. Trotzdem kommt er an Angela Merkel nicht ganz vorbei, überlässt diese und andere Figuren des politi­schen Daseins aber seinen Kollegen vom Fach.

ihm sind die Dinge näher, in denen es menschelt, ob bei ihm oder bei anderen, aber in jedem Fall bei denen, die im Vorruhestand sind. So liefert er auch die Begründung für sein Comeback auf die Bühne. Es waren nicht die verloren gegangenen Teile einer Erbschaft, die er durch die Anlage in Aktien von genmanipuliertem Kürbis in der Finanzkrise verloren hat, vielmehr fehlte ihm in seinem Leben etwas: ein Ort, sich seinen ganzen Alltagsfrust von der Seele zu reden. Ein Ort, wo ihm jemand zuhört. 

Also wird er tätig, schafft sich einen Hund an, der ihm zwar willig lauscht, aber als Publikumsersatz immer noch nicht ausreicht. Auch sein Job als Reiseleiter enttäuscht, weil er erkennen muss, das alles, was er bisher über die Alten wusste, nur ein müder Abklatsch von dem war, was da über ihn hereinbricht. 

Seniorenhippie und Reiseleiter Dieter Thomas kommt ganz schön ins Schleudern, weil er auf Frührentner, Vor- Haupt- und Nach-Ruheständler und rechtzeitig Halb-Pensionierte trifft, deren Welt eine einzige große Ü-60-Party zu sein scheint.

Das Publikum in der Lasterbachhalle folgte amüsiert dieser Logik und freute sich, dass Dieter Thomas seinen Weg zurück zu ihm gefunden hatte. Und Freddie? Für den Tierschutzverein kein Problem, denn er hatte auf der Bühne und in der Halle genügend Auslauf und wurde von Herrchen immer wieder mit leckeren Keksen verwöhnt.

In den Zugaben warb Dieter Thomas noch für sein Projekt, das junge Künstler aus der Region am 13. März 2009zur Limburgs "Erster Unterhaltungsshow" unter dem Titel "Sterne der Heimat" bei moderaten Eintrittspreisen zusammenführen soll. Lobenswert!.

Nachruf auf Dieter Thomas

Dieter Thomas gestorben. Der Kulturverein Lasterbach trauert um einen lieben, gern gesehenen Kabarettisten.

 

Der Vorstand des Kulturvereins trauert um Dieter Thomas, der bereits am 8. April im Alter von 69 Jahren auf eine andere Kabarettbühne gewechselt hat.

 

Dieter Thomas war Ideengeber der Kultur auf dem Lande und es ist seiner Empfehlung zu verdanken, dass die Lasterbachhalle, als Podium für ihn und viele andere renommierte Künstler wurde. Er war somit auch Geburtshelfer des Kulturvereins Lasterbach.

 

In der Chronik unseres Vereins kann man dazu diese Zitate zwischen ihm und dem damaligen Vorsitzenden Markus Thomas nachlesen:

Markus Thomas lernte die Fronttheatler über sein Engagement bei den GRÜNEN kennen. Man verabredete sich zum Essen in Rennerod und kam auf die Kulturarbeit in der Region zu sprechen, die sich damals noch überaus bescheiden präsentierte. An Kabarett war gar nicht

zu denken. Doch die beiden Frankfurter zeigten Interesse und fragten: "Habt ihr denn in Elsoff keine Halle?"  Antwort:  "Doch,  aber  eine  schreckliche".  Darauf  Dieter  Thomas:  "Je  schrecklicher,  desto besser fürs Kabarett".

 

Wer Dieter war und was ihn mit anderen, insbesondere mit Dieter Beltz und Hendrike von Sydow verband, lässt sich nicht besser als im Nachruf der Hessenschau nachlesen. 

 

Auf der Bühne der Lasterbachhalle war er oft zu Gast - die Nähe zu seiner Heimatstadt Limburg  mag einiges für diese Verbundenheit dazu getan haben. Die Chronik zählt auf: 1992 mit "Das Bio tobt", 1996 "Partnerrausch", 1998 "Lauter Irre", 2002 "Zweimalig", 2004 "Nabelschau" und 2006 "Der Seniorenhippie".

Aktuelles

Springmaus Impro-Theater beim Kulturverein zu Gast

(C) Stefan Mager

Rund 250 Zuschauer verfolgten die wiedermal begeisternde Vorstellung des Springmaus Improvisationstheaters in der Rennroder Stadthalle

Mehr zur zur Veranstaltung finden Sie hier!

 

Nostalgiker gesucht

 

Nach 101 Veranstaltungen mit 74 Künstlern aus den Genres Kabarett, Comedy, Musik und Kochkunst und insgesamt 20 Jahren Vereinsarbeit zieht der Kulturverein Lasterbach eine zufriedene Bilanz. Aktiva und Passiva der Bilanz sind mit Liebe zum Detail von Wolfgang Gerz von der Schreibwerkstatt SCHRIFT:gut gegenüber gestellt worden und laden ein, einen Blick in die Vergangenheit der Kultur am Lasterbach zu werfen. Die kleine Chronik der 20 Jahre stellt der Verein auf seiner Homepage allen Interessierten zum Lesen und Ausdrucken zur Verfügung. Eben für Nostalgiker.

 

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